Filmhuis Sneek: Das Verschwinden des Josef Mengele

Mit Hilfe von SS-Soldaten und der Unterstützung reicher südamerikanischer Familien taucht er in Argentinien unter - bis auch hier die Fahndung nach ihm eröffnet wird. Von Buenos Aires bis nach Paraguay und tief in den brasilianischen Dschungel hinein organisiert der "Todesengel" sein methodisches Verschwinden und entzieht sich jedem Prozess. Doch als sein Sohn ihn findet, wird Mengele mit einer Vergangenheit konfrontiert, die er nicht mehr leugnen kann.

Das Verschwinden des Josef Mengele ist ein psychologisch eindringliches, visuell hypnotisierendes Porträt eines der schwer fassbaren Kriegsverbrecher, dem es gelang, bis zu seinem Tod nicht in die Hände der Behörden zu fallen. Regisseur Kirill Serebrennikov (Leto, Petrovs Grippe) adaptierte den preisgekrönten Roman von Olivier Guez zu einem eindringlichen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Erinnerung, Vergessen, Schuld und Leugnung. So ist sein Film sowohl eine kompromisslose Entlarvung der dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele als auch ein Spiegel unserer aktuellen, unruhigen Zeit. Das Verschwinden des Josef Mengele hatte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes, wo der Film durch August Diehls herausragende Leistung in der Auseinandersetzung mit dem unerbittlichen Nazi-Henker hervorgehoben wurde.